Wir müssen gar nichts / nix weiter sagen

nix (umgangssprachlich)
nichts (standardsprachlich)

Gibt es einen Bedeutungsunterschied zwischen „nichts“ und „nix“?

Suchen wir im Internet nach der Redewendung Von nichts kommt nichts erhalten wir rund 270 Mio. Treffer. Wenn wir jedoch zweimal das Wort nichts durch nix ersetzen, sind es wiederum 169 Mio. Hits – auf den ersten Blick mit Bezug auf ein Buch der Millionärsgattin Carmen Geiss mit dem Titel Von Nix Kommt Nix.

„Nichts“ ist ein häufiger Bestandteil von Sprichwörtern.

Jetzt stellen wir uns natürlich die Frage, ob dieser augenscheinliche Unterschied in der Häufigkeit auch semantisch begründet ist: Hat das Wort nix eine andere Bedeutung als nichts?

Nein, allein die Tatsache, dass wir in der Redewendung die Alternativen miteinander tauschen oder sogar kombinieren können, spricht für ein Synonympaar. Demnach sind folgende Beispiele bedeutungsgleich:

Hier ist schon wieder nichts los.
Hier ist schon wieder nix los.
Sie hat nichts anderes als Dummheiten im Kopf.
Er hat nix anderes als Dummheiten im Kopf.

Beide Begriffe sind sogenannte Indefinitpronomen (unbestimmte Fürwörter), die das Gegenteil von alles darstellen. Eine gewisse Sache ist also nicht vorhanden oder existent.


Ist „nichts“ stilistisch besser als „nix“?

Doch warum gibt es diesen Unterschied im Sprachgebrauch? Ein Blick in das DWDS gibt eine gleichwertige Auskunft darüber, dass nichts etwa 161-mal häufiger vorkommt als nix.

Die Antwort liegt im Sprachstil. Während nichts ein standardsprachliches Wort ist, wird nix ausschließlich als umgangssprachliche Wendung gekennzeichnet. Einige sprechen sogar davon, dass nix gar kein richtiges Wort sei.

Wenn Sie nun also nicht zwangsläufig Umgangssprache in Ihren Texten verwenden wollen, ist es immer besser nichts zu verwenden. Durch den fehlenden Bedeutungsunterschied können Sie daher alle nix aus Ihren Texten streichen.

Das tut nix nichts zur Sache.
Hast du nix nichts mehr zu trinken?
Der Hund ist harmlos; der tut nix nichts.

Wenn Sie sich auch manchmal unsicher sind, was der Umgangssprache angehört und was eher standardsprachlich ist, rate ich Ihnen, den kostenlosen Schreibassistenten LanguageTool zu benutzen. Er unterstreicht neben Fehlern der Rechtschreibung und Grammatik zusätzlich derartige Stilunsicherheiten und korrigiert diese direkt im Text. Probieren Sie ihn einmal kostenlos aus!


Schreiben sich „nichts“ und „nix“ immer klein?

Grundsätzlich schreiben sich nichts und nix als Pronomen immer klein. Nichts kann allerdings nominalisiert werden und dann großgeschrieben die Funktion eines Nomens einnehmen. Sie erkennen es daran, dass gewöhnlicherweise direkt davor ein Artikel (Begleiter) steht.

Es war ein Nichts.
Wir standen auf einmal vor dem Nichts.
Die Person kam aus dem Nichts.

Vorsicht: Hier können Sie nix (oder Nix) nicht verwenden!

Tipp

Manchmal versteckt sich ein Artikel in einer verschmolzenen Präposition (wie bei im Nichts, eigentlich in dem Nichts).

Es gibt zwar den Nix – also die männliche Form einer Nixe –, aber das Fabelwesen der griechischen Mythologie hat weder etwas mit einer Nominalisierung noch mit dem Indefinitpronomen nix zu tun.


Tipp: Was folgt nach „nichts“ und „nix“?

Beachten Sie zudem auch, dass Adjektive, die auf „-es“ enden, auf nichts oder nix folgen können. Diese werden nominalisiert und folglich großgeschrieben.

Das heißt doch nichts Gutes.
Er wollte nix Schlechtes von dir.
Fällt dir nichts Besseres ein?
Ich suche nix Bestimmtes.

Bevor Sie sich jetzt mir nichts, dir nichts aus dem Staub machen, möchte ich noch an die Kleinschreibung der Pronomen erinnern. Egal, ob es um alles oder nichts/nix geht, sorgt der Blog dafür, dass Ihre ganze Schreibarbeit durch fehlerhafte Groß- und Kleinschreibung nicht für nichts und wieder nix war.