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Grammatik-, Stil- und Zeichensetzungsfehler

Seien Sie kein Depp und verwenden Sie den Apostroph korrekt

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Es gibt Fehler in der Zeichensetzung, die passieren so oft, dass sie einen speziellen Namen haben. Kennen Sie den „Deppenapostroph“? Wir erklären, wie er sich umgehen lässt.

Deppenapostroph oder korrekter Apostroph?
Ein falsch verwendeter Apostroph wird vielerorts „Deppenapostroph“ genannt.
Deppenapostroph

  • Mama’s Hund | Maria’s Teestube (nicht empfohlen) | Anana’s | Pkw’s
  • Mehr für’s Geld | An’s Meer fahren

Korrekte Schreibweise

  • Mamas Hund | Marias Teestube | Ananas | Pkws
  • Mehr fürs Geld | Ans Meer fahren


Was wird als sogenannter „Deppenapostroph“ bezeichnet?

Der Apostroph zählt wohl zu den am häufigsten falsch benutzten Satzzeichen der deutschen Sprache. Normalerweise symbolisiert er entweder die Auslassung von Buchstaben (Ellipse) oder das Anhängen einer Endung (eines Suffixes). Allerdings sind seine Funktionen derart verworren, dass falsch verwendete Apostrophe tagtäglich auf der Straße oder in der Werbung gefunden werden können. Diese werden dann scherzhaft Deppenapostroph oder Idiotenapostroph genannt.

Pluralendungen

Es gibt keinen Fall, in dem sich der Plural (Mehrzahl) im Deutschen mit einem Apostroph bilden lässt. Daher sind folgende Beispiele falsch, denn es muss nur ein „-s“ an die Singularform (Einzahl) angehängt werden.

Deppenapostroph Richtiger Apostroph
Zwei Kaffee’s Zwei Kaffees
Mehrere Café’s Mehrere Cafés
Keine Auto’s Keine Autos
Snack’s Snacks
Drei CD’s Drei CDs
Alle Baby’s Alle Babys

Genitivendungen

Die sicherlich am bekanntesten Variante des Deppenapostrophs ist der falsche Genitiv (2. Fall). Dieser wird genauso wie die Mehrzahl mit „-s“ gebildet und verlangt keinen Apostroph zwischen Namen / Nomen und Endung.

Deppenapostroph Richtiger Apostroph
Oma’s Kuchen Omas Kuchen
Die Straßen New York’s Die Straßen New Yorks
Müller’s Tochter Müllers Tochter
Die Seite des Lkw’s Die Seite des Lkw / Lkws

Verschmolzene Wörter

Geht es kann mithilfe eines Apostrophs zu geht’s verkürzt werden. Daher denken viele, dass „-s“ für jegliches Wort mit dieser Endung stehen kann. Doch es kann nur ein es ersetzen, kein das. Deswegen sind folgende Verschmelzungen ebenfalls Beispiele für falsche Apostrophe:

Deppenapostroph Langform Richtiger Apostroph
für’s für das fürs
an’s an das ans
um’s um das ums
auf’s auf das aufs
in’s in das ins
über’s über das übers
unter’s unter das unters
hinter’s hinter das hinters
vor’s vor das vors

Andere Wörter mit „-s“

Einige besonders kreative „Deppen“ kommen gar auf die Idee, in jeglichem Wort, welches durch die Endung „-s“ entstanden ist, ein Apostroph setzen zu wollen. Selbstverständlich sind diese seltenen Fälle auch grammatikalisch nicht korrekt.

abend’s, nicht’s, mittwoch’s, recht’s, Anana’s

Um sich auch gegen flüchtige Fälle des Deppenapostrophs zu schützen, versuchen Sie mal den intelligenten Schreibassistenten LanguageTool, der Ihnen kostenlos in vielen Anwendungen und Programmen Fehler direkt anzeigen und diese korrigieren kann. Falsch gesetzte Apostrophe zählen ebenso zum Repertoire wie andere Regeln der Zeichensetzung.


Wann liegt kein „Deppenapostroph“, sondern ein korrekter Apostroph vor?

Jetzt dürfen wir uns zu Recht fragen, in welchen Fällen denn der Apostroph richtig und sogar notwendig ist. Folgende drei Beispiele zeigen demnach kein Deppenapostroph.

Genitivmarkierung

Wenn ein Eigenname im Nominativ (der Grundform) bereits auf einem Zischlaut (Sibilant) endet, kann phonetisch kein zweites „-s“ für die Bildung des Genitivs angehängt werden. Nach den Buchstaben  „s“, „z“ und „x“ – die alle lautlich mit einem /s/ enden – wird ein Apostroph gesetzt. Damit unterscheidet sich jedoch nur die Schreibweise, nicht die Aussprache dieser Namen.

Thomas’ Frau, Markus’ Freund, Max’ Hund, Alex’ Name,
Lutz’ Haus, Franz’ Auto
Hinweis

Auch bei fremdsprachigen Namen wie Thomasz oder Joyce wird dieser Apostroph verwendet.

Ausgelassene Buchstaben

Nur bei drei Wörtern kann ein Apostroph gesetzt werden, um das Weglassen einzelner Buchstaben zu verdeutlichen. Es, ein und eine (plus gebeugte Formen) werden mündlich und informell zu „’s“, „’n“, und „’ne“ abgekürzt.

Los geht’s!
Hast du mal ’nen Euro?
Ich habe ’ne 2-, und du?
Tipp

Die Schreibweise ohne Apostroph (Los gehts!) ist ebenso korrekt.

Adjektive, die nach einer Person benannt wurden
& lange Nomen

Korrekt gesetzte Apostrophe deuten zudem auf einen getilgten Wortteil im Inneren hin. Das kann zum einen bei Adjektiven, die nach Eigennamen gebildet wurden, zum anderen bei längeren Nomen der Fall sein.

Grimm’sche Märchen, Ohm’sche Gesetze
M’gladbach, Ku’damm (Mönchengladbach, Kurfürstendamm)

Wie hat die Rechtschreibreform die Verwendung des Apostrophs verändert?

Es gibt noch eine Besonderheit im Umgang mit dem Apostroph. Im Zuge der Rechtschreibreform 1996 wurde beschlossen, dass es auch richtig ist, eben doch den Suffix „-’s“ zu verwenden. Immer dann, wenn es den resultierenden Genitiv nämlich ebenfalls als anderes Wort gibt, darf so die Ausgangsform zusätzlich betont werden:

  • Nominativ: Andrea und Andreas
  • Genitiv (vor der Reform): Andreas und Andreas’ Familie
  • Alternativer Genitiv (nach der Reform): Andrea’s und Andreas’ Familie

Diese Ausnahme tritt allerdings selten auf, denn es muss eine identische Genitivform zu einem anderen Wort im Nominativ geben.

Elias und Elia
Jonas und Jona
Nikos und Niko
Milas und Mila
Lias und Lia
Nikolas und Nikola etc.

In allen anderen Fällen darf mittlerweile der Apostroph eingesetzt werden, um die Zugehörigkeit zum Namen zu verdeutlichen. Diese Verwendung ist jedoch nicht empfehlenswert.

Anna’s Bar
Monika’s Teestüberl

Wann ist der Apostroph richtig?

Unzählige Fehler lassen sich wahrscheinlich darauf zurückführen, dass das Englische beispielsweise andere Regeln zum Apostroph hat. Hier ist es tatsächlich richtig entweder „-’s“ oder „-s’“ an einen Namen zu setzen. Doch Ausnahmen gibt es auch hier und daher könnten wir ebenfalls von einem Deppenapostroph sprechen.

Als Faustregel können Sie sich merken, dass Sie viel weniger Apostrophe setzen müssen, als Sie vielleicht denken. Sie kommen nur beim Genitiv – und dann auch nur in ganz wenigen Fällen – sowie beim Auslassen von einer Handvoll Wörter (es, ein, eine) vor. Wenn Sie also ein „-s“ an ein Nomen oder einen Namen setzen möchten und sich unsicher sind, benutzen Sie eher kein Apostroph, sondern nur das Suffix.


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