Alliteration als rhetorisches Mittel
Eine Alliteration zählt zu den rhetorischen Figuren (literarischen Mitteln).
Sie beschreibt das Auftreten gleicher Laute am Beginn von Silben oder Wörtern.
Besondere Formen sind der Stabreim (Alliteration mit unterbrechendem „und“) sowie Tautogramm (ein ganzer Satz oder gar Text mit demselben Anlaut).
Was ist eine Alliteration?
Den meisten von uns dürften die Marvelfilme inklusive ihrer weltberühmten Superhelden und -heldinnen ein Begriff sein. Bei genauem Hinsehen lässt sich jedoch ein Muster feststellen: Viele Charaktere tragen einen (bürgerlichen) Namen, bei dem Vor- und Nachname mit demselben Buchstaben beginnen.

Sprachlich gesehen sprechen wir von einer Alliteration. Zusammen mit anderen Stilmitteln gehört sie zu den rhetorischen Figuren. Eine Alliteration besteht aus mehreren Wörtern oder Silben, die mit demselben Laut beginnen.
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Der erste Satz zeigt eine Alliteration, da drei aufeinanderfolgende Wörter mit dem Laut /f/ beginnen. Im zweiten Beispiel fangen viele Begriffe mit einem „s“ an, doch dieser Buchstabe steht zum Teil für den Laut /z/ und zum Teil für den Laut /ʃ/ (also dem „sch“). Daher sprachen wir hier von keiner Alliteration.
- Beispiel einer Alliteration (Satz 1)
- 2. Satz (keine Alliteration)
Alliterationen können auch innerhalb desselben Wortes auftreten. Besonders in der Umgangssprache kommt dies vor.
Zudem gibt es noch zwei Sonderformen der Alliteration.
1) Ein Stabreim (Zwillingsformel bzw. Binomial) kann auch eine Alliteration darstellen. Zwei Elemente mit demselben Anlaut werden hierbei mit einem „und“ verbunden.
2) Ein Tautogramm meint eine Alliteration über einen ganzen Satz oder Text. Jedes Wort beginnt ausnahmslos mit demselben Laut.
Wo finden wir Alliterationen im Alltag?
Neben den Machern der Marvelcomics wissen auch andere Kindergeschichten um die Macht der Rhetorik: Ob Benjamin Blümchen, Mickey Maus und Donald Duck – die Namensgebung fiktiver Welten steckt voller Alliterationen.
Besonders die Werbung greift zum lautmalerischen Stilmittel.
Auch bei politischen Reden, Bewegungen oder Wahlplakaten begegnen wir Alliterationen.
Bei gängigen Zungenbrechern wird eine Alliteration dazu verwendet, schwierig auszusprechende Passagen zu formulieren.
Nicht zuletzt begegnen wir der rhetorischen Figur auch in den Medien, der Boulevardpresse sowie moderner Musik.
Soll ich Alliterationen in meinen Texten verwenden?
Wie bei allen rhetorischen Stilmitteln sorgt eine Alliteration dafür, sich ein Wort oder einen Satz besser einprägen zu können. Das macht sich die Werbeindustrie ebenso zunutze wie die Politik. Allerdings müssen wir aufpassen, denn an den Beispielen der Regenbogenpresse können wir feststellen, dass die Figur mitunter albern und sensationsheischend wirken kann.
Daher sind literarischen Figuren mit Vorsicht zu genießen. Schreiben Sie einen Text, der überzeugen soll und dessen Botschaft im Gedächtnis bleiben soll (Werbung, Songtexte oder Geschichten für Kinder), ist es nachvollziehbar, rhetorische Mittel zu verwenden. Bei formellen und sehr sachlichen Texten (geschäftliche E-Mails oder Berichte) sind Alliterationen eher zu vermeiden.
Wenn Sie nun im Begriff sind, eine milliardenschwere und weltweit erfolgreiche Comic-Reihe zu schreiben, wünschen wir Ihnen natürlich gutes Gelingen und einen langen Atem. Bei ähnlich und weniger ambitionierten Projekten hilft der Schreibassistent LanguageTool weiter. Er markiert Fehler und stilistische Verbesserungsansätze, damit Sie einen überzeugenden Text erhalten – auch mit allgegenwärtigen und ausdrucksvollen Alliterationen.
- Bei der Namensgebung von Comics, Kinderserien und Schlagzeilen.
„Stephen Strange“ (Dr. Strange), „Karla Kolumna“, „Bum-Bum-Boris“ - Werbung, Medien
„Kleidung clever kaufen bei Kik.“ „Kinder. Küche. Karriere.“ - Zungenbrecher
„Es klapperten die Klapperschlangen, bis ihre Klappen schlapper klangen.“
In anderen Texten sollte eine Alliteration nur mit Vorsicht angewandt werden.