Wann schreiben wir inneren groß, wann klein?
Das Adjektiv ‚inneren‘ wird kleingeschrieben. Übernimmt es im Satz jedoch die Funktion eines Nomens (=Nominalisierung), wird ‚Inneren´großgeschrieben.
- Kann ich das innere des Hauses sehen?
- Sie arbeitete im Ministerium des innern.
- Im tiefsten inneren ist dein Großvater ein herzensguter Mensch.
- Kann ich das Innere des Hauses sehen?
- Sie arbeitete im Ministerium des Innern.
- Im tiefsten Inneren ist dein Großvater ein herzensguter Mensch.
‚Das innere‘ oder ‚das Innere‘?
Ob in der Architektur oder in der Psychologie – wir reden mitunter gerne über das Innenleben von Gebäuden und Personen. Es ist eben nicht nur interessant, was äußerlich sichtbar ist, sondern was innen liegt.
Aber sprechen wir dann über das innere oder das Innere? Dieser Artikel widmet sich der Nominalisierung des Adjektivs (Eigenschaftsworts) inner sowie speziell der Formulierung im Inneren.
Diese wird nämlich immer großgeschrieben – ganz gleich in welchem Themenbereich. Als Adjektiv finden wir das Wort stets klein:
Von welchem Wort stammt ‚das Innere‘?
Das Innere wird als Nominalisierung großgeschrieben. Bei diesem grammatischen Phänomen übernimmt ein Wort einer anderen Wortart die Funktion eines Nomens (Hauptwortes). In den Beispielen oben begleitet das Adjektiv innere(n) Nomen, weshalb sich die Kleinschreibung ergibt.
Sie erkennen das nominalisierte Adjektiv am vorangestellten Artikel. Wir finden aber auch andere Begleiter wie Pronomen (Fürwörter) oder einen getilgten Begleiter bei Inneres.
Umgangssprachlich bezeichnet die Innere die Abteilung Innere Medizin beispielsweise im Krankenhaus.
Bei Bundesbehörden finden wir die Nominalisierung im Namen des Innenministeriums: Ministerium des Innern.
Wiktionary und DWDS (Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache) nennen inner als Grundform des Adjektivs, welches jedoch nie in dieser Form vorkomme. Demnach müsse es stets eine Deklinationsendung geben.
Inner(e) lässt sich teilweise steigern. Wir können mit dem Superlativ (2. Steigerungsform) ausdrücken, dass etwas oder jemand noch weiter innen liegt.
- Was sind ihre äußeren Merkmale?
- Sein Äußeres macht einiges her.
Schreibt sich ‚im Inneren‘ groß oder klein?
Zurück zur Frage, ob bei im Inneren eine Nominalisierung vorliegt: Ja, die Präposition (das Verhältniswort) im besteht aus in und dem, also einem Zusammenschluss aus Präposition und Artikel im Dativ.
Allerdings lässt ein vorangestelltes im nicht zwangsläufig auf ein großzuschreibendes Inneren schließen. Denn danach kann wieder ein Nomen als Bezugswort folgen.
Nach dieser Regel lässt sich auch die Verschmelzung aus in und das zu ins erklären.
Aber:
Besonders beim schnellen Schreiben passieren Fehler in der Groß- und Kleinschreibung. Und oft fehlen Zeit und Motivation für eine eigenständige Korrektur. LanguageTool kann als automatische Schreibhilfe zuverlässig anzeigen, ob die Rechtschreibung, Grammatik oder die Wortwahl verbesserungswürdig ist.
Aber diesen Tipp gibt es natürlich nur für den inneren Kreis der geschätzten Leserschaft.
- Inner(e, -er, -es, -en) wird als Adjektiv stets kleingeschrieben.
- Wird es nominalisiert, schreiben wir es jedoch groß. Sie erkennen eine Nominalisierung an Signalwörtern wie das/dem, im/ins etc.