Auf und Ab – groß oder klein?
Ein Auf und Ab wird als feste Wendung großgeschrieben und deutet auf eine wirkliche oder metaphorische Auf- und Abwärtsbewegung hin.
Wenn auf und ab jedoch eine ziellose Richtung angibt und mit gehen benutzt wird, wird der Stabreim kleingeschrieben.
„Auf-“ und „ab-“ können als Präfixe auf entgegengesetzte Richtungen (nach oben und nach unten) hindeuten. Bei einer Kombination wird der Trennstrich verwendet.
„Auf und Ab“ oder „auf und ab“? – Beides ist korrekt
Neulich suchte ich nach einem Synonym für langes Warten und die damit verbundene Ungeduld. Ich kam schnell darauf, dass viele Leute im Stau beispielsweise aussteigen und ziellos umhergehen. Doch nun die Frage: Handelt es sich hier um Personen, die auf und ablaufen, auf- und ablaufen oder gar Auf und Ab laufen? Wir erklären, ob die Wendung groß- oder kleingeschrieben wird und wann ein Trennstrich erforderlich wird.
Redewendungen „Auf und Ab“ sowie „auf und ab“
Ist vom Ausdruck Auf und Ab die Rede, bezieht sich die Wendung auf eine tatsächliche Auf- und Abwärtsbewegung.
Allerdings kann der Stabreim auch metaphorisch gemeint sein. Die Auf- und Abbewegung ergibt sich demnach aus dem Abwechseln von (emotionalen) Hoch- und Tiefphasen. Hier werden beide Wörter ebenfalls großgeschrieben.
In beiden Fällen schreiben wir die nominalisierten Präpositionen groß, da wir immer einen Artikel (ein bzw. das) vorher benutzen. Demnach bezieht sich ein Auf und (ein) Ab auf den Wechsel der Richtungen Rauf und Runter oder – im übertragenen Sinne – ein Wechsel zwischen Glück und Unglück bzw. Erfolg und Misserfolg.
Die Wendung auf und ab wird hingegen nur in Verbindung mit dem Verb gehen (oder laufen) benutzt.
In diesem Zusammenhang bedeutet die Wendung „ohne bestimmtes Ziel“ oder „wahllos umher“. Es ist somit synonym zu hin und her gehen.
„Auf-“ und „ab-“ als Präfixe (Vorsilben) von Verben
Die beiden Präpositionen auf und ab geben gegensätzliche Richtungen an und werden als Vorsilben für Verben verwendet, die auf eine Auf- bzw. Abwärtsbewegung hindeuten.
Wenn wir beide Bewegungsrichtungen mit demselben Verb kombinieren möchten, setzen wir einen Trennstrich vor auf, um unschöne Wiederholungen zu vermeiden. Da auf- und abgehen (Ein Teig geht auf und eine wütende Person geht ab.) nicht dasselbe bedeutet wie auf und ab gehen (siehe oben), verzichten wir hier auf diesen Trennstrich.
Die meisten dieser Verbpaare haben allerdings nicht mehr viel mit der klassischen Bedeutungsrichtung zu tun:
„-auf“ und „-ab“ als Suffixe (Nachsilben) von Präpositionen
Die Präpositionen auf und ab lassen sich jedoch auch dafür einsetzen, sie mit anderen Begriffen zu kombinieren. Hierbei gilt wieder die traditionelle Auseinanderhaltung der Auf- und Abwärtsbewegung.
Die neu verbundenen Richtungen können wiederum Wortteile für andere Wortarten (Verben, Nomen etc.) bilden.
- Im Stau stehende Leute gehen somit ungeduldig auf und ab.
- Wenn diese dann weiterfahren und meinetwegen in den Alpen unterwegs sind, könnte das durchgängige Auf und Ab der Trassen dafür sorgen, dass ihre Laune sich weiter verschlechtert.
- Schaukeln ist wie die Groß- und Kleinschreibung der deutschen Sprache – ein ewiges Auf und Ab (metaphorisch und wortwörtlich).