Verwendung von das und dass
Kommt vor „dass“ wirklich immer ein Komma? Woher weiß ich, dass es nicht doch ein „das“ ist?
Wir erklären „dass“ und „das“ inklusive drei Strategien.
Das Wort erschwert das nur noch.
Dass: Konjunktion, die die Folge von etwas ausdrückt
Dieser Artikel sorgt dafür, dass wir den Unterschied verstehen.
„Das“ mit einem „s“ und „dass“ mit zwei „s“ – beide Wörter können korrekt sein
In der deutschen Rechtschreibung gibt es einige bekannte Stolperfallen. Die Unterscheidung zwischen dass mit zwei „s“ und das mit nur einem „s“ gehört zweifelsohne dazu. Das Problem: Die Wörter werden zwar unterschiedlich geschrieben, allerdings identisch ausgesprochen. Wir erklären die Verwendung dieser gleich klingenden Begriffe (sogenannte Homofone) und stellen drei Strategien vor, damit Sie sie auseinanderhalten können.
Das hingegen lässt sich überall im Satz finden.
Strategie 1: „Das“ und „dass“ in Verbindung mit Kommas
Generell können Sie die Verwendung von dass in allen vollständigen Sätzen ausschließen, die kein Komma enthalten. Dabei begleitet das Wort das stets Nomen (Substantive) oder ersetzt eben diese als Pronomen (Fürwort).
Wenn Sätze Kommas enthalten, ist es wichtig herauszufinden, ob das bzw. dass unmittelbar nach diesem Komma oder ganz am Anfang des Satzes auftauchen. In allen anderen Fällen ist die Benutzung von dass ausgeschlossen.
Jetzt kommt der Haken an der Sache: Direkt nach einem Komma kann sowohl dass als auch das folgen. In diesem Fall können Sie die folgenden zwei Strategien zurate ziehen.
Strategie 2: „Das“ und „dass“ durch andere Wörter ersetzen
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob das Wort nach einem Komma das oder dass ist, eignet sich diese Strategie. Hier zwei Beispielsätze:
Grundsätzlich können Sie sich merken, dass Sie das Relativpronomen das nach einem Komma stets durch ein welches ersetzen können. Bei den Beispielsätzen können Sie so herausfinden, dass es sich im ersten Satz um ein dass und im zweiten um ein das handeln muss:
Um zu ermitteln, ob Sie den Artikel das (nicht hinter einem Komma) verwenden müssen, setzen Sie eines der Pronomen jenes oder dieses ein und prüfen nach, ob der Satz immer noch Sinn ergibt.
Die Methode eignet sich auch für Fälle, in denen das als Demonstrativpronomen verwendet wird.
Ich gebe diese / jene aber nicht einfach heraus.
Als Gegenprobe können Sie auch versuchen, dass durch sodass zu ersetzen.
Leider ist diese Ersetzungstechnik nicht so erfolgreich wie die mit welches, da sodass nicht in wirklich allen Fällen korrekt ist, in denen ein dass mit zwei „s“ steht.
Strategie 3: „Das“und „dass“ drücken unterschiedliche Funktionen aus
Die dritte Strategie beruht nicht nur auf dem Ausschlussprinzip oder einer Ersetzungsmethode, sondern zielt auf das Verständnis der Satzkonstruktionen. Dass ist eine Konjunktion, sie verbindet also zwei Sätze miteinander. In diesem sogenannten Konsekutivsatz wird meistens die Folge einer Handlung beschrieben.
Ein das mit einem „s“ jedoch kann die Funktion eines Artikels oder Pronomens übernehmen (siehe Strategie 1). Nach einem Komma ist es ausschließlich als sogenanntes (sächliches) Relativpronomen anzusehen. Somit leitet es einen Relativsatz ein, der das vorherige Neutrum näher beschreibt:
Während Sie die Reihenfolge des Konsekutivsatzes (mit dass) oft tauschen können, ist dies mit einem Relativsatz (mit das) nie möglich.
Weitere Tipps zur Kommasetzung von „das“ vs. „dass“
- In vollständigen Sätzen ohne Kommas steht immer das.
- Dass steht nur an Satzanfängen oder direkt nach einem Komma.
- Dass kann kein Nomen begleiten oder es ersetzen.
- Welches, jenes und dieses können das ersetzen, jedoch niemals dass.
- Dass für Folgen (Konsekutivsätze), das in Relativsätzen.
Natürlich gibt es auch Situationen, in denen Sie nicht wissen, ob überhaupt ein Komma gesetzt werden soll. Dann können Sie folgende Hinweise anwenden:
- In Sätzen mit dass am Anfang muss ein Komma nach dem (ersten) konjugierten Verb folgen.
- In Sätzen mit dass in der Mitte wird immer ein Komma gesetzt.
- Wenn ein das auf ein sächliches Nomen Bezug nimmt, wird ein Komma davor geschrieben.
- Übrigens findet sich in alten Texten noch die Schreibweise daß. Damit ist immer dass mit zwei „s“ gemeint. Die Schreibung mit dem Eszett ist heute veraltet.
- Sodass kann auch als so dass (nicht empfohlen) geschrieben werden. Es bildet dann eine der Ausnahmen, bei dem ein dass wirklich nicht unmittelbar nach dem Komma steht.
Du arbeitest viel, sodass du das Leben gar nicht mehr genießen kannst.
- Bei Verben des Urteilens steht oft ein dass: denken, dass; wissen, dass; sagen, dass; glauben, dass; meinen, dass; erahnen, dass; fürchten, dass; zweifeln, dass; möchten, dass etc.
- An Satzanfängen kann immer nur dass das stehen, nie andersherum. Nach einem Komma kann sowohl dass das als auch das das stehen.
LanguageTool weiß zum Glück, dass ein das(s) ein das(s) nicht dasselbe ist. Die intelligente Rechtschreibprüfung hilft Ihnen in vielen Fällen, die Unterscheidung zwischen das und dass. Mit den drei Strategien und weiteren Tipps hoffen wir, dass der Unterschied klar geworden ist. Das wären doch mal gute Nachrichten für das Ergebnis!
- Kommasetzung: Ein dass kann nur am Satzanfang oder direkt nach einem Komma stehen, ein das überall im Satz.
- Ersetzungsprobe: Ein dass kann nur teilweise durch ein sodass ersetzt werden. Ein das hingegen kann mit welches (in Relativsätzen) oder mit dieses bzw. jenes (als Demonstrativpronomen) ersetzt werden.
- Funktion: Ein das dient als Begleiter für Nomen oder als Pronomen. Ein dass hingegen ist eine Konjunktion und wird gebraucht, um eine Folge auszudrücken.