Unsere Empfehlung: Empfohlene Schreibweisen statt korrekter Schreibungen
Empfohlene Schreibweisen: Es gibt eine Reihe an Fällen, in denen mehr als eine mögliche Schreibweise korrekt ist. Fast immer gibt es dann (begründete) Empfehlungen, also Schreibungen, die häufiger, logischer oder stilistisch besser sind als andere – auch richtige – Alternativen.
Was gilt als richtig und falsch in der deutschen Rechtschreibung?
Uns wird in der Schule bereits früh zu verstehen gegeben, es gibt falsche Schreibweisen und dann die korrekte Art, Wörter zu schreiben oder Wortformen zu bilden. In Diktaten und anderen schriftlichen Arbeiten signalisieren Fehler begründete Abzüge der Punkte.
Beispiele für Rechtschreib- und Grammatikfehler:
Gut, uns allen dürfte einleuchten, dass standardsprachlich nur das als richtig gilt, was auch im Wörterbuch und in Grammatikwerken steht. Korrekte Formen begründen sich auf Normierung, denn es wurde definiert, was richtig und falsch ist. Wäre Sprache nicht durch Regeln festgelegt, wäre eine Kommunikation (besonders schriftlich) sehr viel schwieriger, da alle so schreiben könnten, wie sie wollen.
Allerdings sind Rechtschreibung und Grammatikregeln nicht so schwarz und weiß, wie es uns im leistungsorientierten Bildungssystem suggeriert wird, denn neben korrekten und inkorrekten Formen gibt es im Deutschen auch empfohlene Schreibweisen.
Mir ist erst durch das Schreiben mit LanguageTool aufgefallen, dass solche Empfehlungen häufig vorkommen und alle Bereiche der Sprache betreffen können. Das Tool zeigt mir nämlich nicht nur falsche Schreibungen und Wortbildungen an, sondern auch die jeweils empfohlenen. So bin ich immer auf der richtigen Seite. Wir stellen nun eine Reihe dieser Fälle vor.
Welche Bereiche der Rechtschreibung und Grammatik betreffen Empfehlungen?
Buchstabengebrauch
Getrennt- und Zusammenschreibung
Groß- und Kleinschreibung
Verwendung des Bindestrichs
Grammatische Formen (Deklination, Konjugation)
Pluralbildung
Verwendung von Satzzeichen
Im mündlichen Kontext gibt es auch Empfehlungen zur Aussprache, die hier nicht weiter erläutert werden. Außerdem habe ich die Themenbereiche Wortwahl und Stil bewusst ausgelassen, da hier das Verbesserungspotenzial schier grenzenlos ist. Nehmen wir als Beispiel Schreibung und (empfohlen) Schreibweise. Die Grenzen zwischen einer falschen Wortwahl, einer korrekten und der optimalen können verschwimmen.
Woran erkenne ich falsche, richtige und empfohlene Schreibweisen?
Sie sehen, dass es für viele Themen der Rechtschreibung und Grammatik Fälle gibt, in denen mehr als eine Option korrekt ist. Folgende Gründe können dafür entscheidend sein, wann eine Schreibweise oder eine Wortform empfohlen wird.
- Häufigkeit
- Logische Herleitung der neuen Grammatikregeln (Gesellschaft der deutschen Sprache, Duden o. Ä.)
- Unterschiede zu vorherigen Stufen vor den Rechtschreibreformen 1996 und 2004/2006
Der Duden galt lange als einzige Instanz für Rechtschreibfragen. Er äußerte sich zum Thema Empfehlungen, dass er diese nur ausspreche, wenn der Usus und die Einfachheit des Lesens für eine Form sprechen. Dabei sei er sehr konservativ, so die Verantwortlichen:
Natürlich können Sie auch diesen Blog als gewisse Autorität betrachten. Ich arbeite stets nach neuer deutscher Rechtschreibung und gebe Empfehlungen stets aus begründeten Kriterien. Halten Sie in Zukunft die Augen offen und stellen Sie ebenfalls fest, dass richtig eben nicht gleich richtig ist. Ansonsten empfehlen Sie LanguageTool gerne weiter!