Zuende oder zu Ende?
Wussten Sie, dass „zuende“ grammatikalisch falsch ist?
Wir erklären, warum „zu Ende“ die richtige Schreibweise lautet und wann es „zum Ende“ heißt.
„Zu Ende“ oder „zuende“?
Welche Jahreszeit mögen Sie am liebsten? Bei mir ist es der Frühling. Er ist weder zu kalt noch zu heiß. Darum finde ich es wie jedes Jahr schade, dass er jetzt im Juni zuende geht. Oder geht er zu Ende?
Für die Wendung zu Ende gibt es nur eine korrekte Schreibweise: auseinander und Ende groß. Sie besteht aus der Präposition (Verhältniswort) zu und dem Nomen (Hauptwort) Ende. In den meisten Kontexten trägt die Wortkombination die Bedeutung von „vorbei“, „vorüber“ oder „passé“.
Warum ist die Zusammenschreibung von „zuende“ falsch?
Der Irrtum, es gäbe das Adverb (Umstandswort) zuende, kommt daher, dass es in anderen Formulierungen so funktioniert: zu Grunde / zugrunde sowie in Frage / infrage.
Jetzt könnten wir vermuten, dass es sich mit zuende genau verhält wie mit zurecht. Hier ist nämlich die Zusammenschreibung korrekt, solange zurecht- zu einem Verb (Tätigkeitswort) gehört.
Doch dies stimmt grammatikalisch nicht. Verben, die typischerweise mit zu Ende auftreten, werden immer getrennt. So bleibt die Wendung eine Zwei-Wörter-Einheit und wird nicht zur Partikel (Vorsilbe des Hauptverbs).
Hinweis: Ich habe in meiner Einleitung zwar die Formulierung zu Ende gehen verwendet, achten Sie jedoch darauf, dass es sich hierbei um eine umgangssprachliche Verbindung handelt. Mein intelligenter Schreibassistent LanguageTool weist mich nicht nur zuverlässig darauf hin, sondern nennt mir auch enden, ausgehen, vergehen und ausklingen als stilistisch bessere Alternativen.
Warum wird „zu Ende“ großgeschrieben?
Nachdem wir die korrekte Getrenntschreibung beachtet haben, müssen wir nun die Groß- und Kleinschreibung der Wendung klären. Zu wird als Präposition immer (außer am Satzanfang) klein- und Ende als Nomen immer großgeschrieben. Hierfür gibt es keinerlei Ausnahmen.
Wann benutzen wir „zum Ende“?
Als letzte Besonderheit gibt es auch noch die Wendung zum Ende. Hierbei wird die Dativform des Nomens durch den verschmolzenen Artikel dem angezeigt. Ob zu Ende oder zum Ende benötigt wird, hängt vom Kontext ab. Denken Sie an den Unterschied zwischen etwas in Wasser legen und sich ins Wasser legen. Semantisch ändert der Begleiter nichts, aber es wäre unidiomatisch (nicht natürlich klingend), die Präpositionen zu tauschen.
Folgende Wörter werden mit zum Ende verwendet:
Dieser Artikel ist nun auch zu Ende. Und in ein paar Wochen wird es dem Sommer ebenso ergehen.