Kommt vor ob immer ein Komma?
Direkt vor einem ob steht fast immer ein Komma.
Steht das ob am Satzanfang, kann dies auf einen vorangestellten Nebensatz hinweisen, der mit einem Komma geschlossen werden muss.
Was bedeutet „ob“?
Ob ist ein sehr kurzes und unscheinbares Wörtchen in der deutschen Sprache. Dabei kann es in vielen Kontexten und Kombinationen verwendet werden und bedeutet nicht immer dasselbe. Es ist allerdings immer eine Konjunktion (Bindewort) und gibt deswegen klare Regeln zur Kommasetzung vor. Zunächst widmen wir uns den Funktionen von ob:
- Nach einem Verb (Tätigkeitswort) des Sagens oder Denkens kann ob indirekte Fragen (geschlossene Fragen mit Ja und Nein als Antworten) einleiten. Häufig steht das Verb dahinter im Konjunktiv (Möglichkeitsform).
- Bei wiederholter Nennung stellt es eine Aufzählung dar, bei der es egal ist, auf welche Alternative (ausgedrückt durch den jeweiligen ob-Satz) es schlussendlich hinsteuert.
- Mit einem nachfolgenden oder nicht kann ein ob Zweifel oder eine Einschränkung einer bestimmten Aussage ausdrücken.
Zusätzliche Bedeutungen ergeben sich weiter unten, wenn ob eine Einheit mit anderen Wörtern eingeht.
Steht vor einem „ob“ immer ein Komma?
Wie Sie in allen vier bisherigen Beispielsätzen sehen können, steht vor einem ob grundsätzlich ein Komma. Als Konjunktion erfüllt es die Aufgabe, einen Nebensatz einzuleiten. Nebensätze werden immer durch Kommata von Hauptsätzen getrennt.
Außerdem greift hier ein zweiter Grundsatz der Kommasetzung, denn in indirekten Fragesätzen sowie nachgestellten Erklärungen müssen ebenfalls Kommata gesetzt werden. Also begründet sich eine durchgängige Kommasetzung vor einem ob sogar auf zwei Arten.
Ob leitet hier den indirekten Satz ein, der sich auf das Sagen bezieht.
Bei diesen beiden Fällen ist der Gliedsatz, der durch das ob eingeleitet wird, grammatikalisch nicht notwendig. Er dient nur zur genaueren Bestimmung durch Hervorhebung.
Wie verwenden wir „ob“ am Satzanfang?
Der durch das ob eingeleitete Nebensatz kann dem Hauptsatz vorangestellt werden. Dann ist die Konjunktion großzuschreiben und sie folgt keinem Komma, sondern dem vorherigen Satzendzeichen.
Beachten Sie unbedingt, dass in allen Sätzen aber trotzdem ein Komma auftauchen muss. Nach dem Verb des Nebensatzes setzen wir dieses zur Kennzeichnung der Grenze zwischen Glied- und Hauptsatz.
Ob ich es nicht leid bin, jede Kommaregel nachzuschlagen? Das muss ich doch gar nicht, denn LanguageTool unterstreicht mir beim Schreiben grammatikalische und stilistische Fehler und kann richtige oder passendere Lösungen anbieten. So vergesse ich kein Komma mehr – nicht nur das vor ob – und kann mich gänzlich auf den Inhalt meiner Texte konzentrieren. Probieren Sie das Tool doch gerne einmal selbst aus:
Wann steht vor „ob“ kein Komma?
Kommen wir nun zur Frage aller Fragen: Was sind denn die Ausnahmen für die Kommaregeln bei ob, denn natürlich gibt es hier auch welche zu nennen. Merken Sie sich diese drei Fälle, um sicher in der deutschen Zeichensetzung zu sein.
1) Wir verwenden nur einen Teilsatz, sprich ohne den dazugehörigen Hauptsatz. Das ist sehr informell und tritt häufig bei Fragen auf. Ein normalerweise einleitender Satz wie Ich fragte mich … wird der Einfachheit halber weggelassen.
2) Werden mehrere Nebensätze mit ob durch eine Konjunktion wie und / oder miteinander gelistet, wird kein Komma vor dem zweiten ob gesetzt.
3) Es gibt beliebte Wendungen, bei denen ob eine Einheit mit einem vorangestelltem anderen Wort eingeht. Fast immer sind dies Adverbien oder andere Konjunktionen.
Es gibt eine Reihe längerer Fügungen, bei denen ein Komma dazwischen gesetzt werden kann, aber nicht muss.
Wie Sie sehen, zählt das Wörtchen ob zwar nur zwei Buchstaben, aber entscheidet viel über Satzbau, Zeichensetzung, Bedeutung und Wortfolgen. Wenn Sie immer ein Komma setzen, sind Sie auf jeden Fall meist auf der sicheren Seite – mit LanguageTool aber immer. Wenn Sie dann noch diese drei Ausnahmen sowie ein ob am Satzanfang berücksichtigen, haben Sie bereits viel in der deutschen Kommasetzung gelernt. Je nachdem, ob Sie noch weitere Blogartikel dazu lesen, schulen Sie natürlich weiterhin Ihre Grammatikkenntnisse.