Start-up vs. Start-Up vs. Startup
Richtig: das Start-up (auch: das Startup)
Falsch: das Start Up, das Start up, das Start-Up
Was ist ein Start-up?
Bei Fernsehsendungen wie Die Höhle der Löwen bekommen wir recht schnell den Eindruck, dass jede Schnapsidee gleich eine Firmengründung wert wäre. Bei der VOX-Serie geht es seit zwölf Staffeln darum, einflussreiche Wirtschaftsmoguln als Investoren für das eigene Unternehmen zu begeistern.
Im Zuge einer Folge fällt vielfach der Begriff Start-up als neu gegründetes Unternehmen. Widmen wir uns doch heute der genauen Schreibweise des neudeutschen Begriffs, denn einige Schreibweisen sind denkbar:
- Start Up
- Start up
- Start-Up
- Start-up
- Startup
Wir zeigen im Folgenden, wieso Startup und Start-up zwar korrekt sind, wir aber letztere empfehlen.
Zu welcher Wortart gehört ‚Start-up‘?
Start-up wird im Deutschen als Nomen (Hauptwort) gebraucht. Es stammt aus dem Englischen, wo (to) start up als Verb (Tätigkeitswort) Verwendung findet. Damit ist Start-up eine Nominalisierung – also die Umwandlung eines Verbs in ein Nomen – aus einem Anglizismus (englischsprachigen Wort).
Als Nomen muss Start-up in jedem Fall großgeschrieben werden. Seine Pluralform lautet die Start-ups.
Teilweise können Anglizismen (wie auch Nominalisierungen mit oder ohne Bindestrich) zu Unklarheiten der Benutzung führen. Daher ist es praktisch, dass LanguageTool als Rechtschreibprogramm mit umfassender Stilprüfung nicht nur dafür sorgt, dass ich eingedeutschte Wörter korrekt schreibe, sondern auch dafür, dass ich diese auch im erforderlichen Kontext durch deutsche Alternativen ersetze. LanguageTool ist übrigens ein deutsches Start-up.
Warum sind die Schreibweisen ‚Start Up‘, ‚Start up‘ und ‚Start-Up‘ falsch?
Nach den Regeln nominalisierter Verben werden alle Bestandteile durch Bindestriche gebunden. Daher sind die Schreibweisen Start Up und Start up falsch. Hier wäre nicht ersichtlich, dass es sich um ein Kompositum (zusammengesetztes Wort) handelt.
Außerdem ist Start-Up nicht richtig, da innerhalb einer Aneinanderreihung mit Bindestrichen die normale Groß- und Kleinschreibung greift. Up (zu Deutsch: „hinauf“, „aufwärts“) ist ein Adverb (Umstandswort), welches im Deutschen kleingeschrieben wird. Daher leitet sich die Schreibweise Start-up ab.
Wenn wir Start-up um ein weiteres Element erweitern, wird dieses gebunden und entsprechend der geltenden Groß- und Kleinschreibungsregeln angepasst.
Wieso können wir auch ‚Startup‘ benutzen?
Wenn ein Anglizismus lange genug in der deutschen Sprache existiert, wird dieser regelmäßig so eingedeutscht, dass der Bindestrich wegfällt. Dieses Phänomen sehen wir auch in Start-up, welches wir inzwischen auch als Startup schreiben können.
Bei nominalisierten Anglizismen ist das Muster aus Verb + Bindestrich + Adverb keine Seltenheit. Hierbei empfehlen wir aus Gründen der Leserlichkeit, die Schreibweise mit Bindestrich zu bevorzugen, obwohl auch die Zusammenschreibung korrekt ist.
Mit ‚-up‘ | Make-up, Set-up, Sit-up | Makeup, Setup, Situp |
Mit ‚-in‘ | Log-in, Check-in, Plug-in | Login, Checkin, Plugin |
Mit ‚-down‘ | Knock-down, Cool-down | Knockdown, Cooldown |
Mit ‚-off‘ | Kick-off, Spin-off, Play-off | Kickoff, Spinoff, Playoff |
Mit ‚-out‘ | Burn-out, Log-out, Check-out, Take-out | Burnout, Logout, Checkout, Takeout |
Allerdings gilt diese Regel nicht immer, denn bei einigen Begriffen ist die Zusammenschreibung aufgrund von Aussprachehürden nicht korrekt.
Bei anderen ist die Entlehnung ins Deutsche schon derart fortgeschritten, dass die Nominalisierungen ausschließlich als ein Wort geschrieben werden.
Es bleibt immer eine Einzelfallentscheidung. Auch in der offiziellen Webseite der Gründersendung auf VOX sehen wir die Schreibweise Startup:
Wenn Sie nun also ein Unternehmen gründen möchten, wissen Sie zumindest schon, dass Sie ein Start-up (oder Startup) wären.